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Apfel ‘Gräfin Goldach®’

Fakten:

‘Gräfin Goldach®’ ist der perfekte Apfel für den Hofladen oder den Marktstand: Optisch sehr ansprechend und geeignet für Mal d1-Apfelallergiker, überzeugt die Sorte mit ihrer Fruchtqualität.

Der Baum ist äußerst umkompliziert: Willig bilden sich blütenknospenbesetzte Kurztriebe. Maschineller Schnitt kann problemlos angewandt werden. Der Wuchs ist in der Jugendphase mittelstark, später schwächer. Die Triebe schließen ihr Wachstum früh ab.

Der Ertrag ist sehr hoch und regelmäßig. Bei ausreichend starker Ausdünnung ist die Frucht groß. Der Anteil erstklassiger Früchte ist sehr hoch. Mit zwei Pflückdurchgängen kann abgeerntet werden.

Gräfin Goldach®
Gräfin Goldach®

Apfelallergie – was ist das?

In Mitteleuropa reagieren ca. 8-10 % der Menschen allergisch auf die meisten Apfelsorten. Bei ihnen lösen bestimmte Eiweiße, die die Früchte enthalten, eine allergische Reaktion aus. Nicht alle Allergiker reagieren auf den gleichen Eiweißstoff allergisch. Man kann zwei große Gruppen ausfindig machen:

  1. ‘Mal d3’-Apfelallergiker können geschälte Äpfel essen, aber nicht die Apfelschale. Auch erhitzte Äpfel oder Apfelsaft lösen die Allergie aus. Sie äußert sich meist in Hautausschlag oder Störungen im Verdauungstrakt bis hin zum anaphylaktischen Schock. Diese Form der Apfelallergie ist vor allem in Südeuropa verbreitet.
  2. Bei ‘Mal d1’ Apfelallergikern verläuft die allergische Reaktion meist etwas milder. Zu den Symptomen gehören Juckreiz auf den Lippen und im Mund sowie Schwellungen im Hals- und Rachenraum (orales Allergiesyndrom). Die meisten Apfelallergiker sind auch gegen Birkenpollen allergisch. Beim Erhitzen verliert sich die allergieauslösende Wirkung weitgehend. Apfelkuchen und -saft werden daher vertragen. Sie ist in Mitteleuropa die am meisten verbreitete Apfelallergie.

‘Gräfin Goldach® erwies sich in vielen Tests als Sorte, die von ‘Mal d1’-Apfelallergikern sehr gut vertragen wird. Daher darf sie als allergikerfreundlich bezeichnet und als solche beworben werden.

Wir weisen darauf hin, dass Allergiker im Einzelfall überprüfen müssen, ob sie die Sorte ausreichend gut vertragen. In Fällen von schweren Symptomen ist dies nur in ärztlicher Begleitung möglich. Viele Apfelallergiker sind sehr dankbar, dass es ‘Gräfin Goldach®’ gibt, da sie dank dieser Sorte erstmals wieder frische Äpfel essen können und so ein Stück Lebensqualität zurückgewonnen haben. Auch Ihren Kunden sollten Sie dies nicht vorenthalten. Sie werden es Ihnen danken. Mitunter können Sie auch ganz neue Käuferschichten erschließen.

allergikerfreundlich
allergikerfreundlich

Warum löst ‘Gräfin Goldach®’ keine oder nur schwache allergische Reaktionen aus?

Das ist eine Frage der Konzentration an allergieauslösenden Eiweißen im Apfel. Geringe Mengen an ‘Mal d1’-Eiweißen sind nämlich in jedem Apfel vorhanden. Wird ein gewisser Schwellenwert aber unterschritten, werden keine oder nur geringe allergische Reaktionen hervorgerufen.

Früchte von ‘Gräfin Goldach®’ enthalten ersten Untersuchungen zufolge so wenig ‘Mal d1’-Proteine, dass sie keine oder nur schwache allergische Reaktionen auslösen.

Weitere Informationen über Apfelallergien können Sie in der pdf-Datei nachlesen, die Sie weiter unten auf dieser Seite herunterladen können.

Gräfin Goldach®
Gräfin Goldach®

SORTENPORTRAIT ‘Gräfin Goldach®

Abstammung: ‘Rubinette®’ × ‘Pomona’
Züchter: Dr. Michael Neumüller, Bayerisches Obstzentrum Hallbergmoos. Sortenschutz unter der Bezeichnung ‘Bay 4069’.
Baum: Mittelstarker, kompakter Wuchs, mittlere Verzweigungsdichte. Bildet willig Kurztriebe, die endständig Blütenknospen tragen.
Ertrag: Hoch und sehr regelmäßig, kaum Alternanz. Ausdünnung erforderlich.
Blüte: Früh bis mittelfrüh, sehr reich. Diploid. Guter Befruchter. Ausdünnung in den meisten Jahren erforderlich. Geringe Neigung zur Alternanz.
Frucht: Baumreife 15-20 Tage nach ‘Gala’. Nicht zu früh ernten (die Lagerfähigkeit leidet nicht, die Fruchtqualität profitiert stark). Genussreife ab Oktober. Haltbarkeit im Normallager bis März, mit SmartFresh® oder im ULO-Lager bis Juni. Mittelgroße bis große (180 g), leicht hochgebaute Frucht mit hellen, freundlich erscheinenden Lentizellen. Fruchtschale fast vollständig verwaschen rot gestreift. Deckfarbe reicht bis in die Kelchgrube. Fruchtfleisch fest (8,5 kg/cm²). Niedriger bis mittlerer Säuregehalt (3-6 g/l) bei mittlerem Gehalt an löslicher Trockensubstanz (13-14 % Brix). Dezent aromatisch mit feiner Säure. Allergikerfreundlich!
Lagerung:
Kühllager: Temperatur: ca. 1,5 °C. Lagerfähig bis März.
CA-Lager: verlängert Haltbarkeit bis in den Juni.
SmartFresh®: gut möglich, lagerfähig bis Juni. Behandelte Früchte nicht ins CA-Lager stellen, da nach der Auslagerung sonst Ätzungsschalenbräune oder Fleischbräune auftreten kann. Daher die Empfehlung: Entweder CA-Lager oder SmartFresh®.
Krankheitsanfälligkeit: geringe bis mittlere Schorfanfälligkeit (geringer als ‘Elstar’). Etwas auf Mehltau- und Rostmilbenbefall achten. Insgesamt robust. Auch im Bioanbau verbreitet.
Bewertung: Tafelapfel für jedermann, nicht nur für Apfelallergiker. Erschließt mit Apfelallergikern eine völlig neue Kundengruppe und bindet sie langfristig.

‘Gräfin Goldach®’ Fruchtbehang
‘Gräfin Goldach®’ Fruchtbehang

Empfehlungen im Anbau

‘Gräfin Goldach®’ schmeckt nicht nur Allergikern! Der fast vollständig mit roter Deckfarbe überzogene Apfel ist ein Genuss für all Ihre Kunden. Die Früchte reifen sehr gleichmäßig, so dass nur zwei Pflückdurchgänge notwendig sind. Von der Muttersorte ‘Rubinette®’ stammt das Aroma, von der Vatersorte ‘Pomona’ die Haltbarkeit. Das Rückgrat bildet eine mittelstark ausgeprägte Säure. Der Geschmack ist gefällig und wird von einer breiten Konsumentengruppe als angenehm empfunden.
Die Sorte ist bedeutend länger lagerfähig als die ebenfalls als allergikerfreundlich einzustufende Sorte ‘Santana’. Sie sollte in keinem direktvermarktenden Betrieb fehlen.

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