Rotbackige Birnen sind ein Selbstläufer im Verkauf. Optisch ist ‘Salsa®’ ein Augenschmaus. Und das Beste ist: Bei ‘Salsa®’ bekommen auch die allermeisten Früchte am Baum die typische rote Backe, was man von den wenigsten zweifarbigen Birnen behaupten kann!
Die Früchte sind vom Baum weg genussfähig, aber auch sehr gut lagerfähig: Im Kühllager bis Februar, im CA-Lager bis mindestens Ende Mai. Sie können gut mit Äpfeln ins gleiche CA-Lager gestellt werden.
Dem ist nicht genug: Die innere Qualität ist berauschend. Frisch vom Baum oder direkt aus dem Kühlraum sind die Früchte knackig und süß. Nach einigen Tagen im Warmen werden sie saftig-schmelzend und entwickeln ein betörendes ‘Williams’-Aroma, das ergänzt wird mit Noten von Pfirsich, Passionsfrucht und frischen Feigen.
Der Baum ist robust, wächst mittelstark, verzweigt willig, trägt reich und alterniert kaum.
‘Salsa®’ bringt den Birnenanbau zum Tanzen!
‘Williams’, ‘Conference’, ‘Nojabrskaja’, das Dreigestirn im deutschen Birnenanbau, sind grüne, mitunter stark berostete Birnen. Der Birnenanbau leidet am stärksten unter der Sortenkonzentration in Baumschule und Handel; Vielfalt sieht anders aus.
‘Salsa®’ vereint wichtige Eigenschaften der drei genannten Sorten und übertrifft sie in manchen:
Züchter: Dr. Michael Neumüller, Bayerisches Obstzentrum Hallbergmoos.
Baum: mittelstarker Wuchs. Auf Quittenunterlage nur mit Zwischenveredlung. Der Baum verzweigt willig. Blütenknospen terminal am Kurztrieb, zusätzlich lateral an Trieben mittlerer Länge, daher sehr fruchtbar.
Blüte: Diploid. Blütezeit früh bis mittelfrüh. Gute Befruchtersorten sind z. B. ‘Alessia®‘, ‘Williams’ und ‘Abate Fetel’. Nach bisherigen Erfahrungen wenig frostempfindlich.
Ertrag: Früh einsetzend, hoch und sehr regelmäßig, kaum Alternanz. Ausdünnung unbedingt erforderlich, da in der Regel sehr viele Früchte angesetzt werden.
Frucht: reift kurz nach ‘Conference’ (mittelfrüh).
Lagerung:
Im Kühllager (– 1 °C) bis Mitte Februar lagerfähig.
Im CA-Lager (1,5 % O2, 1,5 % CO2) mindestens bis Mai haltbar.
Kühllager: Im Kühllager (– 1 °C) bis Mitte Februar lagerfähig.
CA-Lager: Getestet wurden 1,0% O2|2,0% CO2 sowie 1,5% O2|1,8 % CO2 mit gutem Erfolg. Haltbarkeit bis Ende Mai, mitunter länger. Die Früchte können sehr gut gemeinsam mit Äpfeln bei 1 bis 2 °C im gleichen ULO-Raum gelagert werden.
SmartFresh®: möglich, verlängert Haltbarkeit um weitere zwei Monate. Aufgrund des von Hause aus stark ausgeprägten Aromas leidet die
Krankheitsanfälligkeit: Feuerbrandanfälligkeit nach ersten Beobachtungen gering. Schorfanfälligkeit gering bis mittel. Stemphylium bislang nicht beobachtet. Im Ökobobstbau getestet und für bestens geeignet eingestuft. (Bei oftmaliger Schwefelkalk-Applikation kann etwas mehr Berostung auftreten, die Früchte bleiben aber vermarktungsfähig. Sehr gut schwefelverträglich.) Im Vergleich zu ‘Conference’ sehr tolerant gegen Hitze und Trockenheit (keine Blattbräune).
Bewertung: Attraktive, rotbackige Herbst- und Winterbirne mit exzellenten Geschmackseigenschaften. Produktiver, unkomplizierter Baum.