Ihr Erfolg ist unser Zuchtziel

Zwetsche ‘Franzi®’
Zwetsche ‘Franzi®’: die früh reifende, großfrüchtige Qualitätszwetsche

Fruchtgröße, Festigkeit und guter Geschmack sind wichtige Merkmale für frühreifende Zwetschensorten. Hier spielt ‘Franzi®’ ihre Trümpfe aus. Auch in Trockengebieten wird sie ausreichend groß. Die Früchte reifen rund sieben Tage nach ‘Katinka’ und fünf Tage vor ‘Cacaks Schöne’. Sie schmecken für eine Frühsorte außerordentlich gut, sind fest und sehr gut steinlösend. Sie eignen sich gut zum Backen. Die Pflückleistung ist hoch.

Früchte von ‘Franzi®’, der Qualitätszwetschge
Früchte von ‘Franzi®’, der Qualitätszwetschge

Äußere Fruchtmerkmale

Die Früchte sind mittelgroß bis groß mit einer Masse von 40-48 g bei einem Durchmesser von 36-48 mm. Die Schale ist blau bis blauviolett (bei Überbehang blauviolett bis violett). Die ovalen Früchte sind stark beduftet. Der Fruchtstiel ist mittellang, relativ dünn und löst sich trocken vom Fruchtfleisch ab. In manchen Jahren sind einige Früchte leicht berostet, was aber nicht störend wirkt.

Fruchbehang Zwetsche ‘Franzi®’
Fruchbehang Zwetsche ‘Franzi®’

Innere Fruchtmerkmale

Die Früchte haben einen für eine Frühsorte relativ hohen Zuckergehalt von 16-20 Brix. Bei einem Säuregehalt von 5,7-10 g/l schmecken sie deutlich süß. Das feste bis sehr feste Fruchtfleisch ist unreif grün, reif gelb, bei Vollreife dunkelgelb bis leicht orangefarben. Die Ernte beginnt, sobald sich das Fruchtfleisch gelb gefärbt hat.

Bei Jungbäumen mit schwachem Behang können sich am Fruchtende vereinzelt Kavernen bilden. Manchmal lagert sich bei diesen Bäumen geringfügig und nicht störend Pektin in der Steinhöhle ein. Bei älteren Bäumen ist dies nicht mehr zu beobachten. Steinbruch trat bislang nicht auf. Das Fruchtfleisch neigt auch bei Hitze nicht zu Verbräunungen.

Der Stein löst sich sehr gut vom Fruchtfleisch.

Aufgeschnittene Frucht der Zwetschensorte ‘Franzi®’
Aufgeschnittene Frucht der Zwetschensorte ‘Franzi®’

Baumeigenschaften

Bäume der Qualitätszwetsche ‘Franzi®’ sind wüchsig mit relativ aufrecht wachsenden, mittelstark verzweigten Trieben. Langtriebe garnieren sich willig mit blütenknospentragenden Kurztrieben. Sie sollten in den ersten Standjahren möglichst nicht gekürzt werden, dann senken sie sich unter der Fruchtlast von alleine ab.

Die Sorte ist fruchtscharkatolerant, d. h. dass bei einer Scharkainfektion Blattsymptome sichtbar werden, die Früchte aber kaum Symptome auprägen. Fruchteinsenkungen (fälschlicherweise oft „Pocken“ genannt) wurden bislang nicht beobachtet.

Die Blüte ist mittelfrüh. Die Sorte ist selbstfruchtbar. Die Einpflanzung von Befruchtersorten wie z. B. ‘Katinka’ oder ‘Cacaks Schöne’ wird trotzdem empfohlen. Die Blüte hat sich als sehr frostfest erwiesen.

Frucht ‘Franzi®’: Sehr gute Steinablösbarkeit
Frucht ‘Franzi®’: Sehr gute Steinablösbarkeit

Über die Zwetschenzüchtung am Bayerischen Obstzentrum

Zur Züchtung neuer Sorten bei Pflaumen, Zwetschen, Renekloden und Mirabellen unterhält das Bayerische Obstzentrum das weltweit mit Abstand größte Züchtungsprogramm. Wir züchten Sorten, die den heutigen Marktanforderungen bestens gerecht werden. Für die kommenden Jahre bereiten wir mit unseren neuen Sorten einen Quantensprung in der Fruchtqualität vor.

Platzfest, stabil gegen Monilia-Fruchtfäule, transportfest, ohne Kavernen im Fruchtfleisch, ohne gebrochene Steine, gut steinlösend und backfähig sollen die Früchte sein. Über allem aber steht der excellente Geschmack. Das Jammern über die Abnahme des Zwetschenkonsums hat damit ein Ende, denn die ausgereiften und trotzdem haltbaren Früchte der neuen Sortengeneration sind ein Verkaufsschlager. Testverkäufe haben ergeben, dass die Käuferreichweite und Wiederkaufsrate unerwartet hoch sind.

Diese Zwetschen können problemlos konkurrieren mit importierten Pfirsichen, Aprikosen, Japanischen Pflaumen und Südfrüchten. Den heimischen Verbrauchern können wir Obsterzeuger damit regional erzeugte, schmackhafte und gesunde Nahrungsmittel anbieten. Nutzen wir diese Chance!

‘Franzi® gehört zu dieser Zwetschengeneration der Zukunft. Gezüchtet wurde sie von Dr. Michael Neumüller am Fachgebiet Obstbau der Technischen Universität München und am Bayerischen Obstzentrum Hallbergmoos (BayOZ).