Mit rotfleischigen Äpfeln haben manche Obstbauern schon wahrlich schlechte Erfahrungen gemacht: Die Früchte vieler Sorten berosten stark, sind extrem sauer und/oder gerbstofflastig und bekommen im Kühllager schnell Fleischbräune. Damit ist nun Schluss: Der ‘Zauberapfel®’ ist der erste rotfleischige Tafelapfel, der sich gut lagern lässt, eine sehr gute innere wie äußere Fruchtqualität – vergleichbar mit guten weißfleischigen Sorten – aufweist und obstbaulich leistungsfähig ist! Ganz nebenbei ist er auch noch allergikerfreundlich (für Mal d1-Apfelallergiker).
Mit diesen hervorragenden Eigenschaften verhilft der ‘Zauberapfel®’ dem rotfleischigen Segment zum Durchbruch im flächenmäßig bedeutenden Anbau. Das sollten Sie nicht verpassen!
Ist der ‘Feuerwehrapfel®’ (unser rotfleischiger Tafelapfel für die Herbstvermarktung) ausverkauft, beginnt die Stunde des ‘Zauberapfels®’: Er reift spät (mit ‘Braeburn’), braucht nach der Ernte etwa vier Wochen Lagerung und überzeugt dann mit sehr hohem Zuckergehalt (bis 20 Brix) bei gleichzeitig präsenter Säure.
Bitte beachten Sie: Bei Jungbäumen ist das Fruchtfleisch oft nicht dunkel-, sondern hellrot gefärbt. Besonders im zweiten Standjahr, wenn der Wuchs kräftig und der Behang noch nicht hoch sind, werden die Früchte mitunter recht groß. Dann ist die Farbintensität des Fruchtfleischs oft nicht typisch. Das ändert sich, wenn die Bäume weniger triebig und Trieb- und Fruchtwachstum ausgeglichen sind. Dies trifft übrigens nicht nur für den ‘Zauberapfel®’ zu, sondern allgemein für rotfleischige Sorten.
‘Zauberapfel®’-Bäume sind robust gegen Apfelschorf. Die Anfälligkeit für Mehltau ist mittel. Die Sorte ist sehr gut für den ökologischen Anbau geeignet.
Die Blüte beginnt früh bis mittelfrüh. Die Blütenblätter sind hellrot bis rot gefärbt. Der Fruchtansatz ist allgemein hoch, eine Ausdünnung ist zumeist erforderlich. Die Neigung zur Alternanz ist sehr gering, entsprechend sind die Erträge sehr regelmäßig und hoch.
Der Baum verzweigt sich willig und wächst mittelstark bis stark. Die Blätter sind beim Austrieb dunkelrot gefärbt, im Laufe des Jahres werden sie rotgrün.
Züchter: Dr. Michael Neumüller, Bayerisches Obstzentrum Hallbergmoos.
Baum: Mittelstarker bis starker Wuchs, verzweigt willig.
Ertrag: Sehr hoch und regelmäßig, kaum Alternanz. Ausdünnung meist erforderlich.
Blüte: früh bis mittelfrüh, sehr reich. Diploid. Guter Befruchter.
Frucht: Pflückreife spät (mit ‘Braeburn’). Braucht nach der Ernte mindestens vier Wochen Kühllagerung, ehe die Früchte verkauft werden. Mittelgroße (160-190 g) Früchte mit kaum erkennbaren Lentizellen. Fruchtschale vollständig rot. Fruchtfleisch feinzellig, sehr fest (9 kg/cm²). Hoher Säuregehalt (9,5 g/l) bei gleichzeitig sehr hohem Gehalt an löslicher Trockensubstanz (16-21 % Brix). Aufgrund des sehr hohen Zuckergehalts fällt der hohe Säuregehalt kaum ins Gewicht.
Lagerung:
Kühllager: Im Normallager bis Ende Februar verkaufsfähig.
CA-Lager: Getestet wurden 1% O2|2,5% CO2 sowie 1,5% O2|1,8 % CO2 mit sehr gutem Erfolg. Haltbarkeit bis Ende Mai, mitunter länger.
SmartFresh®: möglich, verlängert Haltbarkeit um weitere zwei Monate. Festigkeit bei einer Auslagerung Mitte Juni bei 7,75 kg/cm².
Krankheitsanfälligkeit: geringe Schorfanfälligkeit (ähnlich ‘Pinova’). Wenig Marssonina. Moderate Anfälligkeit für Mehltau, insgesamt aber völlig unproblematisch. Robust. Für den Bioanbau sehr gut geeignet.
Bewertung: Spätreifender rotfleischiger Apfel, der das Qualitätsniveau guter weißfleischiger Äpfel erreicht. Da die Früchte kaum fleischbraun werden (anders als die meisten anderen rotfleischigen Apfelsorten), können sie lange gelagert werden. Die Sorte ebnet die Bahn für einen flächenmäßig bedeutenden Anbau rotfleischiger Äpfel!